LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

2022-10-14 21:57:30 By : Ms. Nora Gao

DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

DONNERSTAG: In Australien blieben die Börsen wegen des "Nationalen Tags der Trauer um Ihre Majestät die Queen" geschlossen.

FREITAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Autumnal Equinox Day" geschlossen.

Die Ölpreise legen nach den Vortagesabgaben, im Anschluss an die erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank, zu. Es wird erwartet, dass der Schritt der Fed, die Inflation zu dämpfen, zu einem stärkeren Wirtschaftsabschwung führen wird, der die Nachfrage nach Öl schwächen und Ölimporte aufgrund eines stärkeren US-Dollars verteuern könnte. Der Goldpreis gibt leicht nach, was Händler vor allem mit den Gewinnen des Dollar begründen.

Nach den deutlichen Verlusten am Vortag im Anschluss an die Zinsentscheidung der US-Notenbank geht es an der Wall Street am Donnerstagmittag (Ortszeit) erneut nach unten. Zwar war die Zinserhöhung mit 75 Basispunkten wie erwartet ausgefallen, doch hat die Fed deutlich gemacht, dass sie auf Kosten des Wirtschaftswachstums der Bekämpfung der Inflation höchste Priorität einräumen wird. Fed-Chef Jerome Powell wiederholte, dass es ohne Schmerzen nicht gehe, und nahm die Prognosen für das Wirtschaftswachstum deutlich nach unten. Zum Jahresende will die US-Notenbank den Leitzins bei unerwartet hohen 4,25 bis 4,5 Prozent sehen. Damit steigt das bestehende Risiko einer Rezession, heißt es. Denn auch die anderen Notenbanken drehen weiter kräftig an der Zinsschraube. So haben am Berichtstag auch die Bank of England und die Schweizerische Notenbank die Zinsen erhöht. Bei den Einzelwerten geht es für die Aktien von H.B. Fuller um 0,6 Prozent aufwärts. Der Klebstoffhersteller steigerte im dritten Quartal zwar den Nettogewinn und legte auch beim Umsatz zu, beide Kennziffern verfehlten jedoch die Erwartungen. Stützend wirkt aber, dass das Unternehmen den unteren Rand der Gewinnspanne für das im Gesamtjahr erwartete Ergebnis anhob. Der Hausbauer KB Home (-4,8%) schnitt ebenfalls ergebnisseitig besser als geschätzt ab, verfehlte aber trotz eines 26-prozentigen Anstiegs die Umsatzerwartung. Dazu teilte KB Home mit, dass sich wegen höherer Hypothekenzinsen, Inflation und wirftschaflichem Druck die Nettoaufträge im Berichtsquartal halbiert hätten.

Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:

22:02 US/Fedex Corp, Ergebnis 1Q, Memphis

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

Sehr schwach - Europas Börsen haben am Donnerstag mit empfindlichen Verlusten auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank vom Vorabend reagiert. Die Fed hat die Leitzinsen erwartungsgemäß um weitere 75 Basispunkte angehoben. Damit nicht genug, denn die wirklich falkenhafte Botschaft lag für Christian Scherrmann, US-Volkswirt bei der DWS, in den aktualisierten Wirtschaftsprognosen. Die jüngsten Einschätzungen deuteten darauf hin, dass man bereit sei, die Zinssätze noch in diesem Jahr auf 4,4 Prozent anzuheben und auch 2023 hindurch sogar etwas über diesem Niveau (4,6 Prozent) zu belassen. Erst im Jahr 2024 könnten etwas niedrigere Zinsen gerechtfertigt sein. Der Grund für diese aggressivere Haltung scheine die doch zähere Inflation zu sein - Preisstabilität in Form des Inflationsziels von zwei Prozent werde erst für 2025 erwartet. Daneben gab es am Donnerstag Zinsentscheidungen der Schweizerischen Nationalbank, der Norges Bank, der türkischen Nationalbank wie auch der Bank of England. Der Bankensektor (+1,0%) profitierte doch von den steigenden Zinsen. Unicredit legten um 5,3 Prozent zu. Der CEO hat eine Erhöhung der Jahresprognose angekündigt. Deutsche Bank stiegen um 2,4 Prozent. Wie Finanzvorstand James von Moltke auf der Bank of America Financials CEO Conference erklärte, laufe das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen (FIC) sehr gut. Für den zinssensiblen Techsektor ging es Stoxx-Universum gleich um 4,3 Prozent nach unten. Keinen großen Impuls für Henkel (-0,2%) sahen Händler in den Zahlen von HB Fuller. Der US-Konzern hat zwar die Gewinnerwartung auf EBITDA-Basis auf 540 bis 550 Millionen Dollar erhöht von 530 bis 550 Millionen Dollar. Die Quartalszahlen lagen aber unter den Erwartungen. Zudem hatte Henkel erst die Umsatzprognose erhöht. Die Aktien von Suse setzten ihre Talfahrt beschleunigt nach Zahlenvorlage fort und brachen um 21,4 Prozent ein. M6 stiegen an der Pariser Börse um 6,4 Prozent. Bertelsmann Chef Thomas Rabe hat gegenüber der FT erklärt, einen Verkauf der Tochter in Erwägung zu ziehen.

Der Dollar zeigt sich fester, nachdem er bereits am Mittwoch in Reaktion auf die falkenhafter als erwartet ausgefallenen Zinsprognosen der US-Notenbank gestiegen war. Der Dollar-Index steigt um 0,7 Prozent. Für Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank hat die US-Notenbank keine neuen Dollar-positiven Argumente geliefert. Insgesamt rechtfertigten die Aussagen der Fed die gegenwärtige Dollar-Stärke, sie lieferten aber kaum neue Argumente, was er aber immer noch für moderat Dollar-positiv halte, weil es auch hätte anders kommen können. Powell habe einige Fragen zu einer hypothetischen zukünftigen Pause im Zinszyklus beantworten müssen, was nicht leicht hinzubekommen gewesen sei, ohne denen Futter zu liefern, die seine Worte taubenhaft interpretieren wollten.

Nach der volatilen Reaktion der Wall Street mit letztlich deutlich negativem Ausgang auf die Zinserhöhung und insbesondere die Zinsprognosen der US-Notenbank ist es am Tag darauf auch an den ostasiatischen Börsen nach unten gegangen. Allerdings fielen die Einbußen bis auf Hongkong eher moderat aus. Während die US-Zinserhöhung mit 75 Basispunkten wie erwartet ausfiel, prognostizierten die Notenbanker für die nächste Zeit weitere aggressivere Leitzinserhöhungen als dies am Markt bislang erwartet wurde. Dazu merkte Fed-Chef Powell einmal mehr an, dass der Kampf gegen die Inflation nicht ohne Schmerzen für die Wirtschaft möglich sei und dass die Chancen für eine weiche Landung schlechter geworden seien. Noch gehen die Notenbanker aber von keiner Rezession aus, trotz sinkender Wachstumsprognosen. In Tokio hatte sich das Minus im Verlauf leicht verringert, nachdem die japanische Notenbank ihrerseits ihren ultraexpansiven Kurs unverändert bestätigt hatte. Schanghai schlug sich mit einem nur kleinen Minus von 0,3 Prozent erneut etwas besser. Hier wurde die Stimmung laut den Marktexperten von UOB etwas gestützt von Aussagen der chinesischen Notenbank, wonach der Durchschnittszins für Unternehmenskredite Ende August mit 4,05 Prozent auf dem niedrigsten Niveau seit den Aufzeichnungen darüber gelegen habe. Hintergrund sind Maßnahmen Pekings, die Konjunktur anzukurbeln. In Sydney wurde wegen eines Gedenkfeiertags zum Tod der Queen nicht gehandelt.

Der Flugzeugbauer hat einen neuen Kunden in China gewonnen: Xiamen Airlines hat dem Flugzeugbauer einen festen Auftrag für 40 Maschinen aus der A320neo-Familie erteilt. Das gab der Hauptaktionär China Southern Airlines bei der Börse in Shanghai bekannt.

hat laut einem Zeitungsbericht den Verkaufsprozess für ihre IT-Dienstleistungstochter T-Systems gestoppt. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Insider berichtet, sind die Verhandlungen mit den verbliebenen Interessenten gescheitert. Ein baldiger Abschluss zu akzeptablen Konditionen sei vorerst nicht mehr realistisch erschienen.

erwartet Anfang 2023 in den USA die Zulassung der hochautomatisierten Fahrtechnik nach Level 3. Bei dieser Stufe in der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen übernimmt die automatisierte Funktion bestimmte Fahraufgaben, ein Fahrer ist aber weiterhin notwendig. "Wir verhandeln gerade mit den US-Behörden und hoffen, etwa Anfang nächsten Jahres Level 3 anbieten zu können", sagte Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer auf einem Kongress der Zeitschrift Auto Motor und Sport in Stuttgart. "Das wird ein großer Schritt sein."

Nach dem gescheiterten Zusammenschluss der französischen RTL-Tochter M6 mit dem TV-Sender TF1 erwägt der Mutterkonzern Bertelsmann nun einen Verkauf von M6. Thomas Rabe, sowohl Vorstandschef der RTL Group als auch von Bertelsmann, bestätigte gegenüber der Financial Times, dass nicht bindende Angebote entgegengenommen würden, nachdem es zahlreiche Interessensbekundungen gegeben habe.

Die spanische Delivery-Hero-Tochter Glovo muss möglicherweise wegen der Verletzung von arbeitsrechtlichen Vorschriften in Spanien im Zeitraum 2018 bis 2021 bis zu 79 Millionen Euro zahlen. Wie ein Glovo-Sprecher mitteilte, wurde dem Unternehmen vom spanischen Arbeitsministerium eine entsprechende Summe in Aussicht gestellt, die für den Vierjahreszeitraum sowohl rückwirkend Sozialversicherungsbeiträge als auch eine Geldstrafe umfassen soll.

hat seine Beteiligung an dem Geschäftsausstatter Takkt aufgestockt. Der Anteil der Franz Haniel & Cie. GmbH betrug zum 30. Juni 64,55 Prozent, nachdem er zum Jahresende 2021 noch 59,45 Prozent betragen hatte.

Die Bundesregierung plant laut einem Magazinbericht die nächste Verstaatlichung eines angeschlagenen Energieversorgers. Nach der Mehrheitsübernehme des Gasimporteurs Uniper soll auch die frühere Gazprom-Tochter Germania in den Besitz des Staates übergehen, wie das Nachrichtenmagazin Spiegel unter Berufung auf Insider berichtet. Der inzwischen als Securing Energy for Europe (Sefe) firmierende Versorger mit Sitz in Berlin steht unter Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur. Die Treuhandverwaltung ist bis Ende September befristet.

Der Autobauer hat einen Wechsel in mehreren Führungspositionen angekündigt, um seinen Wachstumsplan "Ford+" zu beschleunigen, während der Konzern eine "intensive Phase der Umsetzung" seiner 50 Milliarden Dollar schweren Investitionen in Elektrofahrzeuge einleitet. So werde u.a. Finanzvorstand John Lawler übergangsweise die Umstrukturierung der globalen Lieferkette leiten, bis ein Chief Global Supply Chain Officer bestellt ist. Auch ernannte der Konzern Doug Field zum Chief Advanced Product Development and Technology Officer. Lisa Drake, die Vizepräsidentin für Elektrofahrzeug (EV)-Industrialisierung, solla auch die Fertigungstechnik leiten.

Als Ergänzung für die eigene Tiergesundheitssparte kauft der US-Pharmakonzern Merck & Co. die US-Firma Vence, einen Anbieter von Technik für eine GPS-basierte Weidehaltung von Nutztieren. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Vence bietet Farmern in den USA und Teilen von Australien an, ihre Herden mit Hilfe von kleinen Sendern via Smartphone auf den Weideflächen zu steuern und zu überwachen, ohne dass dazu Zäune nötig sind.

Der Elektroauto-Hersteller muss in den USA bei fast 1,1 Millionen Fahrzeugen wegen Sicherheitsbedenken ein Software-Update aufspielen. Die Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit (NHTSA) verwies am Donnerstag auf eine Fehlfunktion bei mehreren Tesla-Modellen beim automatisierten Schließsystem der Fenster. Autoinsassen laufen demnach Gefahr, sich die Finger einzuklemmen.

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